Ein CityTree sind 275 “normale” Bäume

Die CityTrees von Green City Solution sollen das globale Problem der Luftverschmutzung lösen, indem aktuellste Internet-der-Dinge-Technologie (IoT) mit der natürlichen Fähigkeit spezieller Moos-Kulturen, Feinstaub, Stickoxide verknüpft wird und dadurch große Mengen an CO2-Äquivalenten aus der Luft gefiltert werden.

 

Herr Honus, stellen Sie doch bitte Ihr grünes Startup „Green City Solutions“ einmal vor.

Dénes Honus: Green City Solutions‘ Lösung für das globale Problem der Luftverschmutzung basiert auf einer Verknüpfung aktuellster Internet-der-Dinge-Technologie (IoT) mit der natürlichen Fähigkeit spezieller Moos-Kulturen, Feinstaub, Stickoxide und dadurch große Mengen an CO2-Äquivalenten aus der Luft zu filtern. Vertikal an einer freistehenden Wand angebracht, entspricht die Umweltleistung des CityTrees der von 275 „normalen“ Bäumen. Die mobile biotechnologische Konstruktion ist autark und flexibel im Raum aufstellbar. Auf der Grünfläche können darüber hinaus analoge Informationen in Form von Schriftzügen und Bildern dargestellt und durch die Implementierung eines QR-Codes, von iBeacon, NFC oder Screens auch digitale Daten übertragen werden.

Sie sind nominiert für den Next Economy Award 2016. Was denken Sie, war der ausschlaggebende Grund für Ihre Nominierung?

Wir denken zum einen natürlich an die enormen Umweltleistungen unseres intelligenten Pflanzenfilters, der die Aufenthaltsqualität durch Luftbelastungs-, Lärm- und Hitzereduktion verbessert. Zum anderen wäre die Kombination von den ökologischen Effekten mit ökonomischen Anreizen zu nennen. Der CityTree ist die einzige Luftverbesserungsmaßnahme, die Geldrückflüsse generieren kann.

Im Rahmen seiner Kommunikationsschnittstellen bieten wir nicht nur Städten eine Lösung zur Luftreinhaltung, sondern Ihnen und Unternehmen auch ein Mittel zur authentischen Außenkommunikation.

Welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem Konzept?

Weltweit atmen 90% der in Städte lebenden Menschen täglich verschmutzte Luft ein. Als Konsequenz ist bereits heute jeder siebte Todesfall auf die Folgen von Luftverschmutzung zurückzuführen. Deren Hauptbestandteile sind Stickoxide, Ozon und Feinstaub, von dem bereits 10 µg/m³ die Lebenserwartung um ein halbes Jahr reduziert. Zukünftig wird die zunehmende Urbanisierung dieses Problem weiter verschärfen. Denn schon heute wohnt ein großer Teil der Menschen in Städten. In Deutschland sind es über 80% der Bevölkerung, 2050 wird das weltweit so sein.

Green City Solutions‘ Ziel ist es, bereits heute intelligente Lösungen in den Bereichen Umweltdienstleistung, CleanTech und nachhaltige Stadtentwicklung zu entwickeln, um Bewohnern zu einem gesünderen Leben in grünen und lebenswerten Städten zu verhelfen. Der CityTree dient als erster Baustein in unserer Vision einer Klimainfrastruktur. Diese kombiniert Klima- und Umweltschutz mit Zielen der Klimawandelanpassung zu einer nachhaltigen Stadtinfrastruktur.

Wie geht es Ihrer Branche aktuell?

Der Klimawandel und mögliche Anpassungen und Lösungsszenarien beschäftigen Menschen weltweit, junge Start-ups wie auch etablierte Unternehmen, Stadtplaner und Städte selbst. Wir adressieren mit der Luftverschmutzung das größte Umweltrisiko, dass bereits jetzt für jeden siebten Todesfall weltweit verantwortlich ist. Die zunehmende Urbanisierung verschärft die existierenden Probleme zusätzlich. Dieser Handlungsdruck sensibilisiert die Menschen und beschleunigt die Einführung von neuen innovativen, grünen und problemlösenden Produkten.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Unser Geschäftsmodell basiert auf Direkt- und Resellervertrieb, Verkauf sowie Vermietung bzw. Leasing. Außerdem fokussieren wir After-Sales-Services, z.B. saisonale Bepflanzungskonzepte, und stetige Einnahmen durch Wartungsverträge mit lokalen Subunternehmern.

Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

Besonders in der Start-Phase galt es, viele Herausforderungen zu meistern. So erfolgten bspw.  die Konstruktion, die Planung und der Aufbau des ersten Prototyps auf der HannoverMesse aus eigenen Mitteln und ohne externe Unterstützung. Die Finanzierungsabfolge gestaltete sich ohne Venture Capital. Zunächst erfolgte eine Bootstrapping-Phase der Gründer und die Finanzierung mittels gewonnener Preisgelder, auf Basis staatlicher Gründerstipendien und Accelerator Programmen sowie mit einem Bankkredit, bevor die ersten Gewinne aus Verkäufen erzielt werden konnten.

Zu nennen sind an dieser Stelle ebenfalls die „Herausforderungen“, welche in Zusammenhang mit unserem – physischen – Produkt existieren. So ist unsere Entwicklung keine App, sondern ein 4 Meter hohes, 3 Meter breites und bis zu 4.500 kg schweres Konstrukt. Sowohl die (Prototypen-)Präsentation als auch die (Produkt-)Erstellung und der -Transport gestalten sich daher weitaus komplexer.

Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

Gegründet wurde unser Biotech und Internet der Dinge (IoT) Start-up von einem Expertenteam aus Architektur, Maschinenbau, Informatik und Gartenbau/Biologie, das gleichzeitig eine mehr als 15-jährige Freundschaft verbindet: Dénes Honus, Victor Splittgerber, Zhengliang Wu und Peter Sänger.

Die Verknüpfung von Biotechnologie, IoT, Maschinenbau und zukunftsweisender Stadtgestaltung ist so quasi bereits im Gründerteam und somit auch ganz direkt im Produkt verankert und garantiert bis heute unsere Einzigartigkeit am Markt.

Suchen Sie aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

Wir sind immer offen für Bewerbungen von engagierten und motivierten Mitarbeitern, die mit uns gemeinsam global die Lebensqualität in Städten optimieren wollen und den Mut haben, Neues auszuprobieren.

Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

In den nächsten Jahren wollen wir weiter wachsen, auch international, und am Produkt arbeiten. Für dieses Ziel sind Forschungskooperationen mit renommierten Instituten angestoßen und Weiterentwicklungen in Planung.

Zusätzlich zu Services, wie bspw. WLAN-Hot Spots, könnten weitere Elemente der existierenden Infrastruktur integriert werden, wie z.B. Paketstationen, Fahrkarten- oder Parkscheinautomaten. Im Jahr 2020 wollen wir die erste Megacity flächendeckend mit unserer grünen Infrastruktur ausgestattet haben. Für dieses Ziel ist sind wir in Gesprächen mit zahlreichen Städten im In- und Ausland.

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

Ein enorm wichtiger Faktor eines jeden Start-ups ist das Team. Wenn dieses zusammenhält und einheitlich agiert, ist das schon viel Wert. Natürlich benötigt man ein marktfähiges Produkt und einen Vertrieb, der Umsätze generiert. Ein sorgfältig zusammengestelltes Management Dashboard hilft bei der Bewältigung zahlreicher Aufgaben und Probleme.

 

Next Economy Award 2016

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